Katzen sind verspielt, verschmust und gleichzeitig kleine Eigenbrötler – genau das lieben wir an ihnen. Und natürlich möchten wir alles tun, damit es unseren Samtpfoten gut geht. Wir denken an gutes Futter, spannendes Spielzeug und gemütliche Kuschelstunden … aber oft übersehen wir dabei etwas ganz Entscheidendes: ausreichend Wasser.
Von Natur aus trinken Katzen eher wenig – ein Erbe ihrer wilden Vorfahren, die in trockenen Gebieten lebten und ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über Beutetiere deckten. Heute kann genau das zum Problem werden. Denn genügend zu trinken ist für Katzen lebenswichtig, um gesund zu bleiben und Nieren- oder Harnwegserkrankungen vorzubeugen.
In diesem Beitrag erfährst du, wie viel Wasser deine Katze wirklich braucht, woran du erkennst, dass sie zu wenig Wasser aufnimmt, und welche einfachen Tricks helfen, sie zum Trinken zu animieren. So bleibt deine Fellnase fit, vital und fühlt sich einfach rundum wohl in ihrem Pelz.
Wie viel Wasser braucht eine Katze?
Die richtige Trinkmenge hängt bei Katzen von mehreren Faktoren ab – zum Beispiel vom Gewicht, der Aktivität, dem Alter, der Fütterungsart und teilweise auch von der Jahreszeit.
Als Faustregel gilt: Etwa 50 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.
Heißt konkret: Eine Katze mit 4 Kilogramm Gewicht braucht im Schnitt rund 200 Milliliter Flüssigkeit täglich.
Aber Vorsicht – nicht alles kommt aus dem Napf! 😺 Katzen nehmen auch über ihr Futter Wasser auf. Nassfutter enthält bis zu 80 % Feuchtigkeit, während Trockenfutter nur etwa 10 % liefert. Deshalb trinken Trockenfutter-Katzen meist deutlich mehr – und müssen das auch, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.
👉 Merke: Frisst deine Katze überwiegend Nassfutter, wirkt es oft so, als würde sie kaum trinken. Das ist völlig normal – sie bekommt den größten Teil ihres Wassers bereits über ihr Futter.
Anzeichen für zu wenig Flüssigkeitsaufnahme
So erkennst du, ob deine Katze zu wenig trinkt 🐾
Katzen zeigen oft erst sehr spät, dass sie dehydriert sind – umso wichtiger ist es, die Warnsignale rechtzeitig zu kennen:
🐱 Trockene Schleimhäute: Nase oder Zahnfleisch wirken trocken oder klebrig.
🐱 Hautfaltentest: Hebe vorsichtig die Haut im Nacken an. Bildet sie sich nur langsam zurück, fehlt Flüssigkeit.
🐱 Trägheit: Deine Katze wirkt ungewöhnlich müde oder bewegt sich weniger.
🐱 Appetitlosigkeit: Weniger Interesse am Futter kann ebenfalls auf Dehydrierung hinweisen.
🐱 Konzentrierter Urin: Dunkler, seltener oder stark riechender Urin ist ein ernstes Warnzeichen.
Bleibt ein Flüssigkeitsmangel unbehandelt, kann das zu Harnsteinen, Nierenproblemen oder Verdauungsstörungen führen – vor allem ältere Katzen sind davon häufig betroffen.
👉 Wenn du unsicher bist oder deine Katze über längere Zeit zu wenig trinkt, geh unbedingt zur Tierärztin oder zum Tierarzt.
6 Ideen, um deine Katze zum Trinken zu animieren
Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, die Wasseraufnahme deiner Samtpfote spielerisch zu steigern:
- Frisches Wasser bereitstellen: Wechsel das Wasser mindestens einmal täglich. Oft sind Katzen sehr wählerisch und trinken nur frisches Wasser.
- Mehrere Trinkstellen: Du kannst kreativ werden und mehrere Trinkstellen einrichten – Katzen trinken häufiger, wenn sie auf ihren Wegen „zufällig“ Wasser finden.
- Trinkbrunnen aufstellen: Viele Samtpfoten lieben fließendes Wasser. Ein Brunnen kann daher leichter zum Trinken anregen und sogar zum Spielen verleiten.
- Teste verschiedene Gefäße: Einige Katzen bevorzugen Glas, andere Keramik oder Edelstahl. Hier kannst du einfach etwas experimentieren. Manche Katzen mögen lieber Teller statt Becher oder Schüsseln.
- Leichte Aromatisierung: Ein paar Tropfen salzfreies Thunfischwasser oder Brühe ohne Gewürze kann das Trinken attraktiver machen.
- Futter anreichern: Nassfutter lässt sich problemlos mit etwas zusätzlichem Wasser oder Brühe vermengen – so steigt die Flüssigkeitsaufnahme automatisch.
Hinweis: Stell die Wassernäpfe am besten nicht direkt neben das Futter oder gar die Toilette. Du würdest es sicher auch nicht mögen, wenn diese beiden Dinge dicht nebeneinander stehen?!
Besondere Situationen mit erhöhtem Flüssigkeitsbedarf
Nicht jede Katze hat denselben Wasserbedarf – in bestimmten Lebensphasen oder Umgebungen ist ausreichend Flüssigkeit besonders wichtig:
🌞 Sommerhitze: Katzen überhitzen schneller, als man denkt. In warmen Monaten steigt ihr Flüssigkeitsbedarf deutlich an.
🐾 Freigänger:innen: Draußen sind Katzen oft aktiver, unterwegs und verbrauchen dadurch mehr Wasser.
👵 Seniorenkatzen: Ältere Tiere neigen zu Nierenproblemen – regelmäßiges Trinken hilft, die Organe gesund zu halten.
🐱 Kätzchen im Wachstum: Junge Katzen brauchen viel Flüssigkeit für ihren aktiven Stoffwechsel und die körperliche Entwicklung.
⚕️ Krankheiten: Bei Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Nierenerkrankungen ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr entscheidend, um den Körper zu entlasten und den Heilungsprozess zu unterstützen.es notwendig sein, dass Tierärztinnen oder Tierärzte Flüssigkeit über Infusionen zuführen.

Hydration und Ernährung – der Zusammenhang
Die Futterwahl spielt bei der Wasseraufnahme eine wichtige Rolle:
- Trockenfutter: Enthält nur etwa 10 Prozent Wasser. Katzen müssen zusätzlich viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Nassfutter: Mit bis zu 80 Prozent Wasseranteil deckt es bereits einen Großteil des Flüssigkeitsbedarfs. Achte auf ein hochwertiges Futter.
- Mischfütterung: Eine Kombination kann sinnvoll sein – besonders, wenn Ihre Katze Trockenfutter liebt, Sie aber auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten möchten.
- Snacks und Zusätze: Flüssige Snacks oder spezielle Brühen für Katzen sind eine leckere Möglichkeit, mehr Flüssigkeit anzubieten.
Tipp: Beobachte die Trinkgewohnheiten deiner Katze und passe das Futter entsprechend an. Besonders bei reiner Trockenfutterfütterung sollten zusätzliche Flüssigkeitsquellen angeboten werden.
Checkliste für den Alltag
Damit du im Alltag im Blick behältst, ob deine Samtpfote ausreichend Flüssigkeit bekommt, hilft dir diese kleine Checkliste:
- Tägliche Kontrolle: Schau nach, ob deine Katze tatsächlich getrunken hat.
- Frisches Wasser: Halte alle Näpfe sauber und wechsle das Wasser täglich.
- Mehrere Trinkstellen: Stelle an verschiedenen Orten im Zuhause Wassernäpfe auf – das animiert zum Trinken.
- Futter anreichern: Gib bei Bedarf etwas Wasser oder Brühe (ohne Salz!) zum Futter.
- Auf Anzeichen achten: Prüfe regelmäßig, ob deine Katze Anzeichen von Dehydrierung zeigt.
- Bei Unsicherheit: Wenn dir etwas ungewöhnlich vorkommt, hol dir tierärztlichen Rat.
Mit dieser kleinen Routine sorgst du dafür, dass deine Katze gut hydriert und gesund bleibt.
